Die Rolle des UX-Writing in der barrierefreien Gestaltung von Software
In der modernen Softwareentwicklung spielt Barrierefreiheit eine zentrale Rolle. Software soll so gestaltet sein, dass sie von allen Menschen genutzt werden kann – unabhängig von individuellen Fähigkeiten oder Einschränkungen. Ein oft übersehener, aber entscheidender Faktor für Barrierefreiheit ist UX-Writing. In diesem Artikel erfährst Du, wie durchdachte Textelemente Barrieren abbauen und Software für alle zugänglicher machen können.
Außerdem lernst Du, welche Schulungen Dir helfen, diese Fähigkeiten zu perfektionieren. Also: Let’s go!
Was ist UX-Writing?
UX-Writing umfasst alle Texte, die Du in einer Software nutzt, um Nutzer:innen durch die Anwendung zu führen. Dazu gehören unter anderem Navigationsbeschriftungen, Fehlermeldungen, Anweisungen und Tooltips. Das Ziel des UX-Writing ist es, klare und verständliche Texte zu schaffen, die das Nutzungserlebnis verbessern und die Bedienung der Software so intuitiv wie möglich gestalten.
Aber: Wie trägt UX-Writing zur Barrierefreiheit bei?
UX-Writing als Schlüssel zu barrierefreier Software
Barrierefreiheit bedeutet, dass eben auch Software von allen Menschen genutzt werden kann – unabhängig von ihren körperlichen oder geistigen Fähigkeiten. Oft wird dabei an technische Anpassungen gedacht, wie zum Beispiel die Kompatibilität mit Screenreadern oder die Tastatursteuerung. Doch auch Sprache kann eine Barriere darstellen, die Du durch cleveres UX-Writing überwinden kannst.
1. Klare und einfache Sprache
Komplexe Sprache kann für viele Menschen ein Hindernis sein. Das betrifft nicht nur Menschen mit kognitiven Einschränkungen, sondern auch jene, die eine Software in einer Fremdsprache nutzen. Achte darauf, dass Du einfache, verständliche Sprache verwendest. Vermeide Fachjargon und lange, verschachtelte Sätze. Stattdessen solltest Du kurze, klare Anweisungen geben, die leicht zu erfassen sind.
2. Inklusive Formulierungen
Sprache kann entweder ein- oder ausschließend wirken. Inklusive Formulierungen sind ein wichtiger Teil des UX-Writings und tragen dazu bei, dass sich alle Nutzer:innen angesprochen fühlen. Achte darauf, geschlechtergerechte und kulturell neutrale Begriffe zu verwenden, um niemanden auszuschließen. So wird Deine Software für eine breite Zielgruppe zugänglich und ansprechend.
3. Barrierefreie Fehlermeldungen
Fehlermeldungen sind oft eine große Hürde – vor allem, wenn sie unklar oder missverständlich formuliert sind. Besonders Nutzer:innen mit kognitiven Einschränkungen können dadurch leicht verwirrt werden. Wenn Du UX-Writing machst, solltest Du darauf achten, dass Fehlermeldungen nicht nur das Problem beschreiben, sondern auch eine konkrete Lösung anbieten. So hilfst Du allen, das Problem schnell zu verstehen und zu beheben.
4. Optimierung für Screenreader
Viele Nutzer:innen mit Sehbehinderung nutzen Screenreader, um sich Inhalte vorlesen zu lassen. UX-Texte, die für Screenreader optimiert sind, erleichtern diesen Menschen die Navigation. Achte darauf, dass Deine Texte logisch strukturiert und vollständig sind, damit alle Informationen klar und verständlich vorgelesen werden können.
5. Kontextuelle Hilfen
Gib Deinen Nutzer:innen klare Hinweise darauf, wo sie sich gerade in der Anwendung befinden und welche Optionen ihnen zur Verfügung stehen. Besonders für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder kognitiven Einschränkungen kann eine übersichtliche Navigation und verständliche Beschriftung den Zugang erheblich erleichtern. Tooltips oder kontextbezogene Hilfestellungen, die genau dann angezeigt werden, wenn sie gebraucht werden, sind hier besonders hilfreich.
Wie Du UX-Writing für Barrierefreiheit erlernst
UX-Writing mit einem Fokus auf Barrierefreiheit erfordert spezielles Wissen und Feingefühl für die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen. Zum Glück gibt es viele Schulungen und Ressourcen, die Dir dabei helfen, Deine Fähigkeiten in diesem Bereich zu entwickeln.
1. Schulungen zu barrierefreiem Design
Es gibt zahlreiche Kurse, die sich auf barrierefreies Design und die Entwicklung zugänglicher Software konzentrieren. Diese Schulungen zeigen Dir, wie Du Texte so gestalten kannst, dass sie für alle Nutzer:innen verständlich sind, und welche typischen Fehler Du vermeiden solltest. Die meisten Kurse sind praxisorientiert und bieten Dir nützliche Tipps, um UX-Writing barrierefrei zu gestalten.
2. Trainings in einfacher Sprache
In speziellen Trainings zur „einfachen Sprache“ lernst Du, wie Du komplexe Inhalte so vereinfachst, dass sie für alle verständlich sind. Diese Schulungen helfen Dir besonders, wenn Du mit internationalen Zielgruppen oder Menschen mit kognitiven Einschränkungen arbeitest.
3. UX-Writing-Kurse mit Fokus auf Barrierefreiheit
Es gibt auch spezialisierte UX-Writing-Kurse, die sich darauf konzentrieren, wie Du Textelemente inklusiv und barrierefrei gestalten kannst. In diesen Kursen erhältst Du Einblicke in die spezifischen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und lernst, wie Du Deine Texte so anpassen kannst, dass sie für jede Nutzergruppe verständlich sind.
Fazit
Barrierefreiheit in der Softwareentwicklung geht weit über technische Anpassungen hinaus. Als UX-Writer:in hast Du die Chance, durch gut gestaltete Texte den Zugang zu Software für alle zu erleichtern. Klare, einfache und inklusive Formulierungen sind der Schlüssel dazu. Wenn Du die richtigen Schulungen besuchst und Dir die Bedürfnisse unterschiedlicher Nutzergruppen bewusst machst, kannst Du sicherstellen, dass Deine Software wirklich für alle zugänglich ist.
UX-Writing für Barrierefreiheit trägt nicht nur dazu bei, eine inklusivere digitale Welt zu schaffen, sondern sorgt auch für eine bessere Benutzerfreundlichkeit und ein angenehmeres Nutzererlebnis.
Barrierefreiheit in der Softwaredokumentation: Mehr als nur Technik
Neben UX-Writing spielt auch die barrierefreie Softwaredokumentation eine entscheidende Rolle, um allen Menschen den Zugang zu digitalen Anwendungen zu ermöglichen. Wie sieht eine Dokumentation aus, die keine Barrieren aufbaut? Das erfährst Du in unserem nächsten Seminar.
Barrierefreiheit in der Softwaredokumentation
In diesem Seminar lernst Du, wie Du technische Dokumentationen so erstellst, dass sie für alle Nutzer:innen zugänglich sind. Von der Strukturierung der Inhalte bis hin zur sprachlichen Anpassung – wir zeigen Dir, wie Du mit einfachen Mitteln mehr Inklusion schaffst und die Verständlichkeit Deiner Dokumente für alle erhöhst.