UX-Writing: Der unsichtbare Held hinter großartigen Nutzererlebnissen
Folgendes Szenario: Stell dir vor, du nutzt eine App oder besuchst eine Website, und alles funktioniert reibungslos. Du findest sofort, was du suchst, die Sprache ist klar und verständlich, und du fühlst dich durch den gesamten Prozess gut geführt. Märchenhaft wunderbar! Hast du dich schon mal gefragt, wer oder was dafür verantwortlich ist, dass sich alles so mühelos anfühlt? Der unsichtbare Held in dieser Geschichte heißt UX-Writing. Schaffen wir zunächst einmal mit einer Definition eine gemeinsame Basis.
Was ist UX-Writing?
UX-Writing steht für User-Experience-Writing und bezieht sich auf die Texte, die innerhalb digitaler Produkte verwendet werden. Das umfasst alles von Buttons und Menüs über Fehlermeldungen bis hin zu Anweisungen und Onboarding-Prozessen. Das Ziel des UX-Writings ist es, Nutzenden durch ein Produkt zu leiten und sicherzustellen, dass sie verstehen, was sie tun müssen, ohne dabei ins Stocken zu geraten.
Stell dir UX-Writing als die Stimme eines Produkts vor. Diese Stimme sollte freundlich, hilfreich und vor allem klar und präzise sein. Ein gutes UX-Writing fällt dir vielleicht gar nicht auf – und genau das ist der Punkt. Wenn du nicht darüber nachdenken musst, was ein Button tut oder wie du eine Aufgabe erledigst, dann hat der bzw. die UX-Writer:in einen großartigen Job gemacht.
Warum ist UX-Writing so wichtig?
Kurz gesagt: Weil wir von digitalen Produkten was wollen und sie eben auch von uns. Zudem sind wir ungeduldig geworden: In Zeiten, in denen unsere Aufmerksamkeitsspanne kürzer ist als je zuvor, ist es entscheidend, Nutzende schnell und effektiv zum Ziel zu führen. Wenn Texte verwirrend sind oder zu viel Interpretation erfordern, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass die Nutzenden frustriert aufgeben. Das bedeutet dann eben auch die wirtschaftliche Konsequenz. Gutes UX-Writing reduziert diese Reibungspunkte und trägt dazu bei, ein reibungsloses Nutzererlebnis zu schaffen.
Ein paar Worte können den Unterschied zwischen einer erfolgreichen und einer frustrierenden Interaktion ausmachen. Überlege dir mal, wie du dich fühlst, wenn du eine kryptische Fehlermeldung erhältst, die dir nicht weiterhilft. Das Gegenteil davon ist eine klare, hilfreiche Nachricht, die dir sagt, was schiefgelaufen ist und wie du das Problem beheben kannst. Was sind die Prinzipien des UX-Writings?
Die Prinzipien des UX-Writings
Gutes UX-Writing folgt ein paar grundlegenden Prinzipien:
- Klarheit: Der Text sollte eindeutig und leicht verständlich sein. Vermeide Fachjargon und lange, verschachtelte Sätze.
- Kürze: Weniger ist oft mehr. Halte den Text so kurz wie möglich, aber so lang wie nötig, um die Botschaft zu vermitteln.
- Konsistenz: Verwende in der gesamten Anwendung eine einheitliche Sprache und Terminologie. Das schafft Vertrauen und erleichtert die Nutzung.
- Nutzerzentriertheit: Denke immer an die Bedürfnisse und Erwartungen der Nutzenden. Die Texte sollten darauf abzielen, deren Ziele zu unterstützen und Fragen zu beantworten.
Der Arbeitsalltag von UX-Writer:innen
UX-Writing ist mehr als nur das Schreiben von Texten. Es erfordert ein tiefes Verständnis für das Produkt, die Nutzenden und deren Bedürfnisse. UX-Writer:innen arbeiten eng mit Designer:innen, Entwickler:innen und Produktmanager:innen zusammen, um sicherzustellen, dass die Texte nahtlos in das Gesamtdesign integriert werden.
Dabei geht es nicht nur darum, zu schreiben, sondern auch darum, zu testen und zu iterieren. UX-Writing wird oft A/B-getestet, um herauszufinden, welche Formulierungen am besten funktionieren. Es ist ein kreativer Prozess, bei dem viel überlegt, ausprobiert und verbessert wird.
Beispiele für gutes UX-Writing
Ein Klassiker ist der „404 Error“-Seite. Statt einer trockenen, technischen Fehlermeldung setzen einige Unternehmen auf humorvolle oder hilfreiche Texte, die nicht nur den Fehler erklären, sondern auch Alternativen anbieten, wie du weitermachen kannst. Diese kleinen Details tragen dazu bei, dass du dich trotz einer Unterbrechung nicht verloren fühlst.
Ein weiteres Beispiel sind gut gestaltete Onboarding-Prozesse, die dich Schritt für Schritt durch die Einrichtung einer App führen, ohne dass du das Gefühl hast, belehrt zu werden. Hier zeigt sich, wie UX-Writing dir das Gefühl geben kann, dass alles ganz einfach ist.
Fazit: Ein Held, wie es schon die Überschrift steht
UX-Writing ist der unsichtbare Held hinter den besten digitalen Erlebnissen. Es sorgt dafür, dass du dich zurechtfindest, unterstützt fühlst und das Produkt gerne benutzt. Ohne gutes UX-Writing wären viele unserer täglichen digitalen Interaktionen frustrierend und verwirrend.
Also, das nächste Mal, wenn du eine App oder eine Website nutzt und denkst: „Das war einfach“, dann weißt du, dass irgendwo im Hintergrund UX-Writer:innen einen großartigen Job gemacht hat – ganz ohne großen Auftritt, aber mit enormer Wirkung.
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